Kyra - was für ein Wandel!

Januar 2019:

 

Wir haben grosse Freude an Kyra und es scheint, dass sie in uns ihr Rudel gefunden hat, in welchem sie sich wohl fühlt. Man merkt zwar nach wie vor zwischendurch, dass in ihrer Vergangenheit - vorsichtig ausgedrückt - nicht immer alles zum Besten lief. Mit ihrer aufgestellten, offenen und freundlichen Art beweist sie aber jedem, dass das Erlebte sie nicht zu brechen vermochte. 

 

Als wir Kyra bei uns aufnahmen, war sie sehr unsicher, verängstigt und tief traurig. Ihr Kopf befand sich permanent in Bodennähe, weit unter ihren Schultern. Man merkte, dass sie in ihrer Vergangenheit schlecht behandelt wurde und es brauchte einige Zeit, bis wir den richtigen Zugang zu ihr fanden. Sagten wir nichts, war sie etwas zu sehr selbständig - wir vermuten, dass sie einige Zeit auf der Strasse gelebt hat -, versuchten wir sie zu erziehen, war sie sofort wieder eingeschüchtert. Zu Frauen hatte sie den besseren Zugang als zu Männern. Letzteren, insbesondere wenn sie gross sind, misstraut sie, bellt sie an und zwickt sie teilweise sogar ganz leicht in den Po, wenn diese ihr den Rücken zudrehen und wir nicht aufpassen. Aber auch das hat sich in der letzten Zeit gelegt.

 

Nach einigen Wochen waren spürbare Fortschritte zu verzeichnen und es zeigte sich, dass sie zu einer aufgestellten, wachsamen und energiegeladenen Hündin heranwächst. In diesem halben Jahr Zusammenleben hat sie vieles gelernt. Es war erstaunlich, wie wenig sie nach anderthalb Lebensjahren wusste. Es war, wie wenn wir sie aus dem Urwald geholt hätten. Weder konnte sie richtig Treppen steigen, noch Lift fahren - Panik war angesagt - und auch Bahnhofunterführungen oder andere Dinge, welche für uns alltäglich sind, verunsicherten sie extrem. Heute ist das alles kein Problem mehr und es freut uns, dass sie viel selbstsicherer geworden ist. 


Insbesondere an der Costa Brava fühlt sie sich äusserst wohl. Sie hat dort einen grossen Garten, wo sie verweilen kann und den sie auch vor Eindringlingen beschützt. Sogar die coolsten Typen werden vorsichtig, wenn dieses wolfsartige Wesen vor ihnen steht und sie sehr bestimmt anbellt. Anfänglich hielten wir das für ein Problem, aber wir merkten bald, wie wir damit umgehen können, dass sie die Besucher dann akzeptiert und zutraulich zu ihnen ist. Auf der Strasse hingegen ist sie zu allen Menschen freundlich, teilweise zu Beginn eher etwas schüchtern. Wenn sie die Leute besser kennt, kann es vorkommen, dass sie etwas frech wird, so dass man sie in ihre Schranken weisen muss.

Als wir Kyra letzten Sommer zu uns nahmen, schien sie eine Blasenentzündung zu haben, denn sie litt unter Inkontinenz. Wir erhielten deshalb Antibiotika und Canifedrin als wir sie abholten. Als die Inkontinenz nach einigen Wochen nach wie vor anhielt, konsultierten wir einen Tierarzt. Dieser empfahl uns, sie eingehender untersuchen zu lassen, um die Ursache herauszufinden. Er meinte, es bestünde die Möglichkeit eines genetischen Defektes im Bereich Harnröhre - Blase, aber Sicherheit würde erst eine Ultraschall-Untersuchung bringen. Diese erbrachte jedoch kein eindeutiges Resultat, so dass wir eine Computertomographie anfertigen liessen. Diese brachte Gewissheit, dass eine physiologische Anomalie vorlag, welche einen operativen Eingriff erforderlich machen würde. Der Tierarzt riet davon ab, es beim Status Quo zu belassen, denn der permanente Urinverlust könne zu Infekten mit tödlichem Ausgang führen. Der Mediziner brachte zwei Optionen ins Spiel. Die eine bestand darin, eine Niere zu entfernen und die andere darin, den einen Harnleiter, welcher bei Kyra anstatt in die Blase, direkt in die Harnröhre mündete, operativ zu versetzen. Er empfahl uns letzteren Ansatz, weil auch der zweite Harnleiter ziemlich am unteren Ende in die Blase führte. Ein zweiter Tierarzt schloss sich dieser Empfehlung an.


Im November wurde Kyra von einem Spezialisten operiert, denn diese seltene Operatione ist relativ kompliziert und erfordert einiges an Fingerspitzengefühl. So war es denn auch nicht leicht, einen Mediziner zu finden, um diesen Eingriff vorzunehmen. Glücklicherweise ist die Operation gut verlaufen, was eine Schlusskonsultation mit Ultraschall und Blutuntersuchung belegte. So sind wir und Kyra glücklich, dass sich die Situation massiv verbessert hat und man merkt, dass sie sich nun wohler fühlt. 

Sodeli, das wäre es. Ich wünsche Ihnen eine gute Woche und sende ihnen einige Bilder von Kyra.

 

Rolf L.

 

Vermittlung Kyra Juli 2018

 

 

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