Wunderbarer Bento

September 2017:

Heute vor genau zwei Jahren habt ihr mir Bento (damals noch Benito) ins Elsass gebracht. Meinen damaligen Entschluss, ihn zu adoptieren, habe ich nie bereut. Er ist ein gesunder, wunderbarer, kleiner Kumpel! Anbei ein Foto von ihm mit seinen unverkennbaren Ohren.

 

August 2017:

2 Jahre mit Bento

Bericht von Danielle:
Mein einziger Wunsch war gewesen, mein zukünftiger Hund solle "autokompatibel" sein... das war er nicht. Er hiess Benito, ein Name der mich an den italienischen Diktator Mussolini erinnerte. Aus Benito wurde deshalb "Bento".

Bento war eher rothaarig, kurzbeinig und sehr lang, er hatte ein Schlapp- und ein Stehohr und in ihm tummelten sich die Gene zahlreicher Hunderassen... vor allem die Gene von Jagdhunden. Ich lebe in einer wildreichen Gegend... Das konnte schwierig werden...
 
Und so beschreibt Bento seine Ankunft :
Am 7.September 2015 beginnt mein Leben bei Danielle. Vor zwei Wochen bin ich in Bucov zur Ausreise aus Rumänien frei gegeben worden. Das beweist ein auf meiner Stirn gezeichnetes rotes Kreuz. Hier bei Danielle hat es einen grossen Garten (buddeln gehört zu meinen Hobbies). Doch Danielle scheint von meinem Versuch, das Grab meine Vorgängerin Wabs umzubuddeln, nicht sehr erfreut. Wir gehen zusammen laufen, meine untrainierten Gelenke schmerzen und ich huste ziemlich erbärmlich. Morgen soll ich der Tierärztin vorgestellt werden.
Von meiner Strassenherkunft ist diese nicht gerade begeistert, zu oft muss sie "spontane Mitbringsel" behandeln und findet den Trend, Streuner von Strand oder Strasse aus den Ferien im Süden nach Frankreich mitzubringen, bedenklich. Nun, das bin ich ja nicht. Sie untersucht mich gründlich, kontrolliert, ob ich einen Chip trage (ich trage einen) und ist dann von meinem europäischen Impfpass doch positiv beeindruckt. Ich verhalte mich zur Tierärztin äusserst freundlich und werde mit einem Keks belohnt. Zu der Frau gehe ich immer wieder gerne, ihre Kekse sind äusserst lecker.
Für meine Muskulatur hat sie ein massvolles Aufbautraining empfohlen, nur so werden meine Gelenkschmerzen verschwinden.
Danielle nimmt mich an die Leine, denn die Gefahr, dass ich loslaufe und nicht mehr zurückkomme, st gross. Noch hält mich nichts hier und vor kurzem konnte ich wie ich wollte herumstreunen, ich war vor Bucov wohl einige Zeit ein unabhängiger Strassenhund.
Ich verstehe  kein Wort von den Befehlen, die Danielle mir gibt... Ich sitze nicht, warte nicht, komme nicht, aber ich bin schlau und lerne schnell... wenn ich will.
 
Dazu meint Danielle:
Nun ja, Bento musste viel dazu lernen denn woher sollte er wissen, dass man bei meinen Bekannten das Bein nicht am Sofa hebt, dass man im Restaurant den Kellner nicht bei jedem Durchgang fröhlich anspringt, dass man seinen Platz unter dem Tisch nicht lautstark verteidigen soll wenn ein anderer Hund das Lokal betritt ? Woher sollte er wissen, dass er jeden Tag Nahrung erhält und sich nicht unbedingt beim Spaziergang den Magen mit faulen Aepfeln, Gras, toten Mäusen füllen muss ? Und auch, dass Wildern nicht erlaubt ist?!
Vor allem war für mich beunruhigend, dass er nach 3 Wochen vollständigen Schweigens plötzlich anfing, auf dem Spaziergang grosse Hunde furios anzubellen. Ich meldete uns an einer Hundeschule an,  dies hauptsächlich, damit unsere Spaziergänge entspannter gestaltet werden konnten.
 
Und Bento fügt hinzu :
Das Leben bei Danielle war nicht schlecht ... nur Auto fahren mochte ich überhaupt nicht. Ich heulte während der Fahrten und meine Versuche, mir einen Platz zwischen Danielles Sitz und dem Gaspedal zu ergattern, blieben erfolglos. Aus Verdruss kletterte ich dann ans hintere Fenster und guckte auf die Autobahn. Danielle kaufte eine Hundebox, ab da ging es mir im Auto gut, ich fühlte mich geborgen. Mit ihrem Wohnmobil allerdings konnte ich mich nie anfreunden, mein Geheul begann bereits beim Starten des Motors. Nach einem halben Jahr gab Danielle auf, verkaufte  den Van und sah ein, dass ich womöglich in meiner Vergangenheit Wohnbus-traumatisiert worden war, reisen war für uns beide zum Horrortrip  geworden.
 
Und heute, zwei Jahre später ?
Bento: seit nun anderthalb Jahren treffe ich in der Hundeschule Kollegen, die ich überhaupt nicht mehr anbelle, ich habe mich beruhigt, bin ein (fast) musterhafter Hund geworden,  beliebt, anhänglich, kann problemlos in Hotels übernachten, in Bussen, Zügen, Autos reisen  bin fröhlich lebhaft, mag Kinder und bin gerne mit Menschen zusammen.
 
Danielle:  Bento ist ein wunderbarer kleiner Kumpel geworden, ein sehr spezieller Hund, von dem ich nicht denke, dass er je misshandelt worden ist. Diverse "Kunststücke" sind ihm in seinem Vorleben beigebracht worden ... zum Beispiel auf den Hinterbeinen herumhüpfen und betteln. Er ist nicht ängstlich, zuckt aber zusammen  wenn er eine Polizeiwagen- oder eine Feuerwehrsirene hört. 
 
Er ist  gesellig, aber auch fähig alleine zu bleiben ohne das Haus durcheinander zu bringen und er freut sich, wenn ich zurückkomme. Ich habe viel Zeit für ihn investiert, es hat sich gelohnt. Womöglich habe ich auch eine Portion Glück gehabt sowie die nötige Beharrlichkeit, die es zur Erziehung  allgemein braucht. Heute versteht er mich, ohne dass ich spreche, weiss an meiner Gestik, was geschehen wird, liest quasi auf meinem Gesicht was ich meine. Er ist für mich ein Traumhund geworden und ich bereue nichts von unserem manchmal steinigen Anfangsweg . Übrigens, nächste Woche besuchen wir zusammen  "Mantrailing" für Anfänger...
 
Danielle F. mit Bento
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